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Nur auf diese Weise bleibt deine Küche dauerhaft ordentlich


Lebe Lagom, Küche, Aufräumen, Ordnung

„Eine gute Küche ist das Fundament allen Glücks.“

Auguste Escoffier

Die Küche ist das Herz des Zuhauses. Hier wird gekocht, gebacken, mit einer Freundin Kaffee getrunken oder mit der gesamten Familie gemeinsamen zu Abend gegessen. Leben, Wärme, Energie und Gemeinschaft machen diesen Ort zu einem Heim.

Eine Küche muss viele Aufgaben erfüllen und das alles meist gequetscht auf wenigen Quadratmeter der Wohnfläche. Eine 4-Köpfige-Familie besitzt im Durchschnitt 250 Kilogramm Küchensachen! Küchenutensilien, Kleingeräte, Geschirr und Klimbim. Die Möbel sind dabei nicht eingerechnet.

Allein diese Zahl kann schon überfordernd wirken. Erschwerend kommt hinzu, dass sämtliche Familienmitglieder die Küche nutzen.

Ist es überhaupt möglich, mit solchen Voraussetzungen und Menge an Dingen, in der Küche Ordnung zu halten?


Ja, wenn du 2 Dinge beachtest:

  • Räum die Küche nach Arbeitsschritten ein und beachte dabei die Bedürfnisse deiner Familie

  • Gewöhne dir und deiner Familie kleine Rituale an, um die Ordnung zu halten.

In diesem Beitrag erhältst du Antworten auf die Fragen:



1) Über die Kunst, eine Küche richtig einzuräumen

Schritt 1: Bestandsaufnahme


Erst wenn du diesen Schritt gemacht hast, kann das Aufräumen beginnen. Wenn du ihn auslässt, wächst die Gefahr, dass auch dieses Aufräumprojekt mit der Zeit spurlos versandet.

Frage dich selbst:

  • Wie willst du deine Küche nutzen?

  • Wie willst du dich in deiner Küche fühlen?

  • Was ist dir in deiner Küche besonders wichtig?

Halte deine Antworten am besten schriftlich fest. Die grundsätzlich perfekte Küche existiert nicht. Es gibt nur einen persönlichen Idealzustand für dich. Deshalb ist es wichtig, dass du weisst, was du wirklich willst.

  • Du möchtest beispielsweise jeden Sonntag Mealprep für die Woche machen. Das bedeutet, du benötigst einen grossen Tupperware Vorrat, grosse Pfannen und viel Platz im Kühlschrank.


  • Wenn es dir dagegen wichtig ist, nachhaltig und gesund zu kochen, könnte die Lösung sein, auf möglichst viel Plastik zu verzichten, bei Vorräten beschriftete Gläser zu verwenden und Fertigprodukte auszusortieren.


  • Soll deine Küche vor allem leicht zu reinigen sein, ist es wichtig, dass du das Küchenmaterial reduzierst und keine offenen Ablagen hast.

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Und nun sieh dich in deiner Küche um. Öffne auch die Schränke.

  • Was ist alles vorhanden?

  • Deckt sich Küchenzubehör mit deinen Nutzungswünschen für die Küche?

  • Wovon hast du mit Abstand am meisten?

  • Entdeckst du Vergessenes / Ekeliges / Kaputtes?

  • Wie fühlst du dich in deiner Küche gerade?

Schliesse deine Augen und denk fest an deine Wunschküche. Es ist ein anstrengender Weg dorthin, doch für deinen Traum lohnt es sich, durchzuhalten. Wenn einer der folgenden Schritte unangenehm wird, weiche ihm nicht aus, wahrscheinlich hast du bisher so gehandelt und das Problem hat sich nicht gelöst, sondern du hast es nur verdrängt.


Aber bei deiner Wunschküche gibt es keine Kompromisse. Die Dinge haben nur einen Zweck: Dein Leben einfacher zu machen. Tun sie dies nicht, gehören sie nicht (mehr) in dein Leben.



Mit diesem gefestigten Mindset bist du nun bereit für den nächsten Schritt.

Schritt 2: Ausräumen; Weg mit allem Unnötigen und Unpassenden

Ich empfehle dir, dies in einer Grossaktion am Wochenende durchzuführen, damit du wirklich alles einmal sauber durchsehen kannst und nicht in einem Provisorium über längere Zeit herumwerkeln musst.


Räum deine Küche aus. Alle Schränke, Schubladen und versteckten Lager.

Bringe die Dinge am besten in den Nebenraum und sortiere sie gleich in verschiedene Gruppen. Denke zuerst einmal nur in groben Kategorien. Beispielsweise: Geschirr / Besteck, Lebensmittel / Gewürze und Kochgeschirr.


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Halte drei Boxen bereit:

-In die eine Box kommt alles hinein, was du entsorgen willst: abgelaufene Lebensmittel, kaputte Kochlöffel, angeschlagene Teller, einfach alles, was du findest und dich die Nase rümpfen lässt.

-In die zweite Box kommt alles hinein, was du spenden kannst: doppelte Küchenutensilien, Kleingeräte, die du niemals brauchst, einfach alles, was du nicht (mehr) nutzt, aber noch gut erhalten ist.

Sei hier sehr rigoros. Denke daran, du hast ein Abwaschbecken und eine Geschirrwaschmaschine. Auch während des Kochens kannst du Dinge abwaschen, dies ist meist sogar einfacher, als alles mit dreckigen Schüsseln zu versperren.

Brauchst du wirklich vier Dampfkochtöpfe gleichzeitig beim Kochen?

Sind die 8 Sparschäler wirklich notwendig, arbeitest du nicht immer mit demselben?

-In die dritte Box kommt alles hinein, was nicht in die Küche gehört: Spielzeug, Schreibzeug, vielleicht auch Putzmittel oder Schreibkram. Was auch immer du findest und nicht in ein Essen integrieren kannst.

Schritt 3: Durchdacht Einräumen

Die wichtigste Regel für das neue Einsortieren:


Nur weil es vorher dort eingeräumt gewesen ist, heisst es nicht, dass es wieder dorthin gehört!


Das beste Einräumen beruht auf Zonen oder Stationen.


Spiele deine Arbeitsabläufe im Kopf einmal durch.

Du willst deine Abwaschmaschine ausräumen. Wohin macht es Sinn die Teller zu versorgen? Am besten in der Nähe und ganz wichtig ist, die offene Maschine darf den Zugang zur Schublade nicht versperren.

Wie schön wäre es, deinen morgendlichen Kaffee an einem Ort zu zelebrieren. Tassen, Kaffeepulver, Süssungsmittel und Löffel könnten an dieser Station griffbereit sein.


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Hole das Beste aus deinem Stauraum heraus!


Die Hälfte der SchweizerInnen lebt in einer Mietwohnung. Der Grundsatz einer Mietküche ist, dass sie so neutral und einfach wie möglich ist und dass möglichst viele Mieter in ihr zurechtkommen.

Deshalb deckt eine Mietwohnungsküche nur die barsten Grundbedürfnisse ab.

Doch nur weil du zur Miete wohnst, heisst das nicht, dass du nichts daran ändern kannst. Mit Kleinigkeiten kannst du den Stauraum vergrössern und auch schwer erreichbare Orte für dich optimal nutzen.


Halte dich dabei an folgende Regeln:

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  • Die Arbeitsfläche ist zum Arbeiten da

Der Wasserkocher stört nicht in der Ecke, auch der Messerblock nicht. Aber sowohl für das Auge, als auch zum Arbeiten ist es wichtig, möglichst viel Platz zu haben. Räum alles weg, was du nicht mehrfach täglich nutzt!


  • Grundsätzlich: Selten Benutztes nach hinten, oft Benutztes nach vorne

Wenn du eine wirklich kleine Küche hast, überlege dir sogar, ob du Saisonales in den Wandschrank oder Keller versorgen kannst. Muss dir das Silvester-Rechaud wirklich das ganze Jahr in der Küche Platz wegnehmen?


  • Schweres nach unten - Leichtes nach oben

Oft sehe ich Teller und ähnlich schweres in den Hängeschränken verstaut. Wenn du Platz hast, sortiere besser leichte Vorräte oder Gläser in die Schränke. Teller sind viel praktischer in einer Schublade untergebracht.


  • Keine Schubladen? Kein Problem!

Schubladen sind meines Erachtens der perfekte Stauraum. So kannst du auch die hinterste Ecke bequem erreichen. Leider wird zu oft aus Kostengründen gegeizt mit deren Einbau.

Eine einfache Alternative für Schränke sind Kisten oder Körbe. Damit hast du denselben Effekt. Du kommst angenehm an Dinge heran, die weiter hinten im Schrank verstaut sind.


  • Keine himmelhohen Mauern mehr

Der zweite Punkt, bei welchem bei der Planung unnötigerweise gegeizt wird, ist die Anzahl der Regalböden. Es macht absolut keinen Sinn, dass du in einem Küchenschrank eine Lufthöhe von 30-40 cm hast.


Es gibt wenige Geräte, die wirklich so hoch sind. Meistens beginnst du aber damit, Türme zu bauen, um den Stauraum zu nutzen. Das Problem daran ist: Wenn du etwas von weiter hinten willst, kippt alles um.

Auch beim Aufbrauchen von Lebensmitteln ist kein Kreislauf vorhanden. Neu Gekauftes wird oben eingeräumt und von oben wieder verbraucht.


Viel besser ist ein flaches Ordnungssystem von vorne nach hinten.


Deshalb kaufe zugeschnittene, neue Regalböden und ordne nur noch einstöckig ein!

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2) Kleine Rituale, mit welchen die Ordnung in deiner Küche dauerhaft einzieht

Wo gehobelt wird, fallen Späne. Diese Redewendung kennst du bestimmt. Wenn dies auf einen Ort zutrifft, dann auf die Küche. Regelmässiges Putzen ist deswegen das Wichtigste.

Auch verarbeitest du an diesem Ort Lebensmittel. Hygiene ist deshalb besonders wichtig.

Du könntest folgende Regeln bei dir Zuhause einführen, die von allen eingehalten werden:



Regel 1 Nach dem Essen wird immer gleich abgewaschen.


Jeder räumt den Geschirrspüler ein oder er wäscht von Hand ab.

Ablagen mit dreckigen Tellern sind tabu. Die faule Ausrede mit dem Einweichen gilt nur bei Eingebranntem und ist nach 10 Minuten vorbei.

Profitipp: Alles gleich abtrocknen. Gibt weniger Dreck und die Küche ist wirklich aufgeräumt.


Regel 2 Nach Gebrauch sofort versorgen


Säubere mit einem Lappen Waage, Handrührgerät und andere Elektrogeräte, bevor du sie zurück in die Schublade legst.

Regel 3 Denke schon am Abend an den nächsten Tag.


Wisch immer als Abschluss mit ein wenig Putzmittel über die Arbeitsfläche, wenn nötig sauge einmal durch.

Es gibt kein schöneres Gefühl, als einen sauberen Arbeitsplatz mit aufgeräumtem Werkzeug vorzufinden!

Decke den Frühstückstisch oder stelle die Wasserflaschen und Snacktuppies bereit.

Lass am Abend den Geschirrspüler laufen. So kannst du, während das Teewasser aufkocht, die Zeit nutzen und alles verräumen. Länger dauert dies in deiner aufgeräumten Küche nicht. So ist die Maschine auch gleich wieder bereit für das dreckige Frühstücksgeschirr.

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3 Was hat eine saubere Küche mit Lagom zu tun?

Lagom kommt aus dem Schwedischen und bedeutet nicht zu viel und nicht zu wenig. Für jeden bedeutet Lagom etwas anderes. Lagom kann sowohl auf die Menge, aber auch auf Zeit, Tätigkeiten oder Planung angewendet werden.

Lagom hilft dir dabei herauszufinden, was dir wichtig ist und was du für deine persönliche Zufriedenheit benötigst.

Überlege dir beim Einrichten und Aufräumen der Küche, welche Rituale dir besonders wichtig sind:

  • Der morgendliche Kaffee?

  • Das nachmittägliche Backen mit den Kindern?

  • Soll es minimalistisch und einfach zu putzen sein?

  • Sind dir frische Kräuter wichtig?

  • Oder möchtest du deine auf Reisen gesammelten Schalen oft betrachten?

Es gibt nicht die eine perfekte Küche, genauso wie Lagom kein allgemein messbarer Wert ist.

Du entscheidest, was wichtig ist und das andere wird darum herum eingerichtet - oder einfach ganz weggelassen.

Wer behauptet, dass du eine Kuchenform brauchst, wenn du niemals bäckst? Wer sagt, dass man Champagnergläser braucht, wenn man nur Wasser trinkt?

Es ist dein Leben und deine Küche.

Vergiss was ‚man‘ besitzt, tut oder soll. Überlege dir, was dir gefällt, dir wichtig ist, was dich ausmacht.

Lebe mehr Lagom!

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