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Welche faule Ausrede, um nicht aufzuräumen, verwendest du? - 5 Typen und 1 Lösung


Lebe Lagom, Ordnung, Ausreden, Entscheidungen treffen

Verschiebe nicht auf morgen, was genauso gut auf übermorgen verschoben werden kann.

Mark Twain


Unangenehmem weichst du aus. Ich auch. Wir alle. Auch wenn klar ist, dass das Problem sich nicht von selbst löst. Tag für Tag wächst der Arbeitsberg. Tag für Tag gehst du daran vorbei und sagst innerlich: Später.

Je unordentlicher es wird, desto mehr überfordert es dich. Und doch gehst du am Aufgabenstapel vorbei und sagst: später, jetzt geht nicht.

Das Schuldgefühl wächst. Und mit ihm der Stapel. Doch noch immer gehst du die Arbeit nicht an. Nicht nur weil du keine Lust hast, nein, du hast Gründe und Erklärungen. Es geht nicht, weil…

In diesem Beitrag möchte ich dir zeigen, dass es doch geht.

Es gibt 5 klassische Ausreden, die Menschen davon abhalten aufzuräumen. Sie kommen von unterschiedlichen Typen. Wenn du verstehst, was hinter der Ausrede steckt, dann kannst du sie knacken. Und kommst so endlich ins Handeln.

1) Horter


‚Das benutze ich noch‘ ist die klassische Aussage des Horters.

Der Horter sieht sich selbst als exquisiten Sammler, was er aber nicht ist. Es geht ihm um die blosse Menge. Er kennt kein Limit.

Es geht dem Horter um die Jagd. In ihm sitzt eine Angst vor dem Loslassen, ein tiefes Mangelgefühl. Meist ist die Ansammlung des Horters eine Kompensation für etwas Anderes, was er wirklich einmal verloren hat.

Um aus diesem Kreis auszubrechen, gibt es nur eines: einen radikalen Kaufstopp. Der Horter soll benutzen, was er hat und von seinen Vorräten zehren. So merkt er, für wie lange die Menge eigentlich reicht. Die Spirale des ‚Mehr und Mehr‘ kann er so durchbrechen.

2) Perfektionist


‚Wenn der Plan steht, mache ich alles perfekt‘.

Der Perfektionist verliert sich in akribischer Ausarbeitung und Detailversessenheit. Er braucht die volle Kontrolle über den gesamten Ablauf. Kennt er nicht alle Schritte, macht er keinen einzigen. So sehr Planung wichtig ist, solange alles theoretisch bleibt, gibt es unendlich viele Möglichkeiten.

Auf alles vorbereitet sein, ist unmöglich. Der perfekte Plan ist eine Illusion.

Der Perfektionist muss ins Handeln kommen. Dadurch gewinnt er Erfahrung. Im Tun wird er besser, als er es sich theoretisch je hätte anlesen können.

Doch dafür gibt es nur eines: Ein Mikroprojekt umsetzen, beispielsweise die abgelaufenen Medikamente aussortieren und entsorgen.


3) Leidgeprüfte


‚es geht nicht ohne‘.

Der Leidgeprüfte ist durch eine schwere Zeit gegangen. Ihm wurde etwas genommen, egal ob durch Krankheit, Trennung oder Tod, sein Verlust hat zu einer inneren Blockade geführt.

Loslassen ist schlecht.

Ein besonderer Fall ist das Erbe eines Verstorbenen. Würde der Leidgeprüfte dies entsorgen, wäre es für ihn ein Verrat am Verstorbenen.

Der Leidgeprüfte hat einen schweren Weg hinter sich und auch noch vor sich. Bei ihm ist es nicht mit blossen Aufräumtipps getan. Zuerst benötigt er im Inneren wieder eine Ordnung und Zuversicht, bevor das Äussere überhaupt wichtig wird.


4) Aufschieber


‚Ich beginne irgendwann, wenn die richtige Zeit kommt‘.

Dies sind die klassischen Worte des Aufschiebers. Sein Problem ist, dass er keine Prioritäten setzen kann. Je mehr Druck er ausgesetzt ist, desto mehr ist er gestresst und desto mehr Ausflüchte findet er.

Und so kommt Irgendwann niemals.

Für den Aufschieber gibt es nur eine Lösung: Er muss Verbindlichkeit lernen.

Am besten kauft er eine Agenda, setzt einen fixen Termin fest und muss jenen einhalten. Dies gelingt mit kleinen Schritten. Es geht nicht darum, gleich das ganze Büro aufzuräumen, es geht darum, die Prospekte und Werbung ins Altpapier zu legen.

5) Sparsame


‚das ist zu schade zum Weggeben, ich verwende es gleich‘

Der Sparsame will alles behalten, weil er in allem etwas Wertvolles sieht. Grundsätzlich eine sehr gute Eigenschaft. Er lebt in einem kreatives Chaos, versucht aus allem noch einen Nutzen zu ziehen. In seinem Haus sind unzählige Projekte angefangen. Er interessiert sich für alles, will alles und hat meistens (leider auch) beinahe alles.

Der Sparsame ist sehr kreativ. Wichtig ist, dass er erkennt, dass etwas Neues Platz braucht, um entstehen zu können. Dinge befinden sich in einem Kreislauf. Dazu gehört auch, dass sie ihren Dienst getan haben und entsorgt werden können.


6) Wie hilft Lagom gegen faule Ausreden?


Lagom bedeutet im Schwedischen ‚nicht zu viel und nicht zu wenig, sondern genau richtig‘.

Es ist eine Masseinheit sowohl für Dinge, als auch für Zeiteinteilung und Handlungen.

Lagom ist an keine genaue Zahl gebunden, es ist von Person zu Person unterschiedlich.

Mit Lagom kann es sich mit der Zeit verändern. Auch Stimmungslage, äussere und innere Kriterien beeinflussen Lagom.

Um Lagom zu leben, egal ob materiell, physisch oder psychisch, ist es notwendig, sich selbst und seine Bedürfnisse zu kennen.

Die zentrale Frage für Lagom lautet: ‚Was brauche ich wirklich?

Was brauchst du wirklich, damit du die Aufgabe angehst und dich nicht hinter Ausreden versteckst?


Teile dir die Arbeit in Abschnitte ein, finde eine Menge, die du bewältigen kannst.

Werde dir klar, wieviel (oder eher wie wenig) du wirklich brauchst.

Klammerst du dich an ‚was wäre wenn..‘ wirst du von Angst und Zweifeln getrieben.

Finde Lagom in mehr Zuversicht, in innerer Stärke und äusserer Fülle.

Du hast alles, was du brauchst.

Du kannst alles, was du willst.

Schritt für Schritt.

Du musst dich nur wagen.


Lebe mehr Lagom

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