Es geht nicht um das, was wir tun oder wie viel wir tun. Sondern darum, wie viel Liebe wir in das Tun legen.
Mutter Teresa
Die Weihnachtszeit ist hektisch. Du eilst von Termin zu Termin, hast eine ellenlange Liste mit Erledigungen. Du musst Einladungen verteilen, Geschenke kaufen und einpacken, backen, schreiben, schmücken, kochen, schlichten, bespassen, singen, putzen und herrichten.
Alles muss perfekt sein. Alles muss sofort sein.
Die Zeit scheint auf Ende Jahr hin plötzlich schneller zu vergehen. Die Stimmung auf den Strassen und in den Läden wird unfreundlicher, barscher und hektischer. Du hast keine Sekunde Pause und wenn du spät abends erschöpft ins Bett fällst, denkst du nur eines: ‚Wie schön, wenn Weihnachten endlich vorbei ist.‘
In seinem Ursprung war die Bedeutung von Weihnachten eine andere. Es war die Zeit der Besinnung und Dankbarkeit. Für die kommenden, mageren Monate wurde noch einmal deftig gegessen und die Ernte genossen. Die dunklen Nächte bekamen durch das Fest des Lichtes einen Gegenpol.
Solange die Sonne noch zu wenig kräftig schien, wärmte die Familie das Herz von Innen.
Weihnachten ist die Zeit von Ruhe und Besinnung, Dankbarkeit und Fürsorge.
Lagom hilft dir dabei, diese Bedeutung wieder aufleben zu lassen.
Lagom kommt aus dem Schwedischen und bedeutet ‚nicht zu viel und nicht zu wenig, sondern genau richtig.‘
Es ist eine Masseinheit sowohl für Dinge, als auch Zeit, eigentlich für alles. Eine Work-Life-Balance kann lagom sein. Eine gerechte Arbeitsteilung, ein bereichernder Kaffeeplausch oder eine praktische Küchenzeile ist lagom.
Lagom ist die Antwort auf die Frage: ‚Was brauche ich wirklich?‘
Es sind die kleinen Dinge, die den grössten Einfluss haben.
In diesem Beitrag habe ich eine Liste mit 24 Ideen zusammengestellt, wie du mit Lagom die Weihnachtszeit wieder zu ihrem Ursprung zurückführen kannst.
Besinne dich auf die kleinen Wunder, sei dankbar für schöne Momente und überrasche mit Herzlichkeiten.
1 Wenn alles um dich herum hetzt: Atme.
Die Navy-Seals lernen, das 4-Square-Breathing, um entspannt zu bleiben:
Dabei zählst du beim Einatmen auf 4.
Die frische Luft hältst du in den Lungen und zählst wieder auf 4.
Beim Ausatmen zählst du auf 4.
Geniesse die Leere in den Lungen, während du auf 4 zählst.
Mache dies so lange, bis sich Entspannung in deinem Körper ausbreitet und du gewappnet bist für die Hektik im Aussen.
2 Stelle dir die Frage: Was brauche ich wirklich?
Was ist die Essenz der Weihnachtszeit? Will ich meine beste Freundin treffen? Möchte ich ein spezielles Essen kochen?
Vergiss den Satz ‚man muss doch..‘. Was wirklich wichtig ist: Was du brauchst.
3 Heute gibt es keinen faden Coffee to go aus einem labbrigen Kartonbecher. Heute zelebrierst du deine Kaffeepause. Zuhause, frisch zubereitet in deiner Lieblingstasse und mit Kardamom und Zimt angereichert, wird dies zu einem wahren Genuss.
4 Setze dich hin und schreibe von Hand einen persönlichen Brief an deine Freundin oder einen lieben Verwandten. Schreibe was du an ihr oder ihm am meisten schätzt und wofür du dankbar bist. Ein persönlicher Brief wird nicht nur sie erfreuen, er erinnert auch dich daran, wie wertvoll diese Freundschaft ist.
5 Sei stark und drücke nicht die Snooze-Taste, sondern stehe sofort auf. Bevor du in das Abarbeiten deiner Aufgaben eintauchst, gönne dir 5 Minuten nur für dich. Zelebriere eine kurze Morgenmeditation entweder mit Musik oder bei offenem Fenster. Mach dir wieder klar, was das Wichtigste ist: du und dein Wohlergehen.
6 Für viele ist es ganz normal, den Abend vor dem Fernseher zu verbringen und irgendwann vor einer langweiligen Sendung einzuschlafen. Tue dies nicht. Verbringe zur Abwechslung einmal einen Abend ganz bewusst ohne Technik, ja ganz ohne Strom. Lies ein Buch im Kerzenschein und lass dich von dieser Stimmung bezaubern.
7 Besonders nach den Nachrichten kann es sein, dass du dich klein und unbedeutend fühlst. Bei all diesen grossen Problemen, die unlösbar erscheinen, bekommst du ein schlechtes Gewissen, dass es dir gutgeht. Lass dies nicht zu. Sei dir immer bewusst, dass du deinen möglichen Beitrag leistest. Du musst nicht die Bürde der Welt auf deinen Schultern tragen. Der 7. Ratschlag ist deshalb ein Mantra, das du so oft du es brauchst, sagen, denken oder aufschreiben kannst.
Du bist ein Teil des Ganzen und alles ist ein Teil von dir. Du bist gut, so wie du bist.
8 Verstecke ein Wichtelgeschenk bei der Arbeit für einen guten Kollegen. Das Schönste daran ist die unerwartete Überraschung.
9 Wir alle sind sehr gut darin, das Schlechte zu erkennen und es auch zu sagen. Steure dem entgegen. Wenn dir heute etwas Positives auffällt, egal ob bei einem Familienmitglied oder einem Fremden: Sprich das Kompliment laut aus.
10 Wenn du ganz in die Arbeit vertieft bist oder von einer Aufgabe zur nächsten rennst, merkst du gar nicht, wie du dich verausgabst. Stelle einen Erinnerungswecker und mache bewusst 10 Minuten Pause.
11 Schreibe heute vor dem Zubettgehen 5 Dinge auf, für die du dankbar bist.
12 Spende heute etwas. Einem Bettler eine Münze, einer Organisation einen kleinen Betrag, einem Tierheim deine alten Frotteetücher oder mache eine Altkleiderspende.
Spende, denn es fühlt sich gut an zu geben.
13 Besonders beim Weihnachtsfest ist die Gefahr gross, dass du dich im Perfektionismus verlierst. Ausser dir wird es gar niemandem auffallen, wenn du es einfacher gestaltest. Nicht das ganze Haus muss aufgeräumt sein, nur Esszimmer und Wohnzimmer. Eine Beilage genügt, du musst nicht 3 verschiedene anbieten. Für diese traumhaften Instagram-Posts wurden Stunden aufgewendet, das ist nicht die Realität, lass dich davon nicht blenden.
Dein heutiges Mantra ist schlicht: Better done than perfect
14 Lehn dich zurück, mach dir eine heisse Schokolade und geniesse einen klassischen Weihnachtsfilm.
15 Pack dich warm ein und schlendere abends durch dein Wohnquartier. Bewundere die Weihnachtsbeleuchtung und lass die Vorfreude langsam aufkommen, bald ist Heiligabend.
16 Suche im Internet ein Rezept für ein veganes Dessert zum Weihnachtsfest. Nicht immer muss alles ungesund sein und schwer im Magen liegen, setze damit ein kleines Zeichen.
17 Denke daran, dass du nicht allein die Welt stemmen musst. In diesem Sinne ist auch das Weihnachtsfest nicht allein deine Aufgabe. Ganz nach Lagom stellst du deshalb eine Aufgabenliste zusammen. Jeder soll nach seinem Können einen Beitrag für das gemeinsame Fest leisten: Die Tante bringt einen leckeren Apero mit, deine Schwester einen Salat, die Kinder können Geschirr abräumen, dein Mann soll das Wohnzimmer saugen. Bestimmt fallen dir noch mehr Dinge ein.
18 Geniesse die Adventszeit mit allen Sinnen. Backe deshalb heute ein Blech Kekse. Halte es so einfach wie möglich, kaufe einen Fertigteig oder mische einfach leckere Energyballs zusammen.
19 Nimm ein altes Fotoalbum in die Hand. Schmökere am besten zusammen mit deinem Liebsten darin herum und schwelge in den alten Erinnerungen.
20 Spiele heute Abend ein Brettspiel.
21 Am 21. Dezember ist die Wintersonnenwende, also die längste Nacht des Jahres. Zelebriere diesen besonderen Tag, indem du 12 Dinge aufschreibst, welche du in diesem Jahr erfolgreich gemeistert hast und dankbar dafür bist.
22 Lerne ein Weihnachtsgedicht auswendig. Oder dichte ein neues.
23 Halte es natürlich und simpel. Mach einen Spaziergang und sammle grüne Zweige und Tannzapfen, um den Weihnachtstisch zu schmücken.
24 Lebe mehr Lagom.
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